Unsere große Ausstellung über “Die Märchen der Brüder Grimm in Geschichte und Gegenwart” im Museum zu Schwabmünchen haben wir bis zum 30. September 2022 verlängert. Auf mehr als 300 Quadratmetern auf drei Etagen zeigen wir dort nicht nur die Vorgeschichte und die Quellen der Grimmschen Sammlung von der Antike bis in das ausgehende 18. Jahrhundert, sondern auch ihre Wirkungsgeschichte bis in die Gegenwart. Dazu haben wir in den oberen Geschossen des Hauses noch einen besonderen Raum zur japanischen Märchen- und Sagentradition und einen weiteren zur weltweiten Rezeption der „Kinder- und Hausmärchen“ gestaltet. Ergänzt wird die Schau durch lebensgroße Märchen- und Manga-Figuren und einen vom Kulturbüro Schwabmünchen unter der Leitung von Doris Hafner ausgeschriebenen Wettbewerb für Kinder und Jugendliche mit schon jetzt großer Resonanz. Schwabmünchen erreicht man mit dem Auto gut von der Autobahn Augsburg-München; Regionalzüge fahren etwa 20 Minuten vom Hauptbahnhof Augsburg nach Schwabmünchen oder etwas länger vom Hauptbahnhof München.

Mit wiederum 48 Seiten (FormaT A4) und mehr als150 Bildern ist das nunmehr schon zwölfte Heft unseres populären “Brüder Grimm-Journals” erschienen. Auf dem Titel zu sehen ist die erste bekannte Illustration zu den “Ukrainischen Märchen” von Heorhyj Volkov (Jury Wowk) aus der 1921 in der deutschen zu Leipzig und Wien erschienenen Ausgabe. Weiter werden in dem Heft die Themen “Grimm und Europa”, “Grimm und Frankreich”, aktuelle Fragen der “Neugestaltung des Kasseler Brüder Grimm-Platzes”, der “Märchenpark Friedrichshain” in Berlin, die Grimm-Ausstellung in Haldensleben, das siebenbürgische Märchen “Das Meerhäschen” (KHM 191), die Verortung und illustrative “Verheimatung” Grimmscher Märchen am Main und im Spessart und weitere Themen behandelt. In kurzen Besprechungen werden 31 Neuerscheinungen zu vielen Fragen der Grimm-Philologie und -Rezeption vorgestellt, ergänzt durch Kurzberichte von Veranstaltungen und Ausstellungen der letzten Zeit. bl

Gleich dreimal präsentiert sich die Brüder Grimm-Gesellschaft diesen Sommer in Kassel: Im Brüder Grimm-Zentrum am Brüder Grimm-Platz 4 zeigen wir die Ausstellung “Platz für Grimm ?! – Denkmale, Märchenbrunnen und Parkanlagen in Deutschland” im Blick auf die anstehende Neugestaltung des Brüder Grimm-Platzes (des früheren Wilhelmshöher Platzes), wo die Brüder Grimm von 1814 bis 1822 gewohnt haben und wo zahlreiche ihrer monumentalen Werke erarbeitet worden sind. Gezeigt werden zum einen der erhaltene Plan der Grimmschen Wohnung aus einem Brief Wilhelm Grimms vom Mai 1814, zahlreiche Porträts und Ansichten des Malerbruders Ludwig Emil Grimm sowie Handexemplare von Veröffentlichungen, zum anderen aber auch Dokumente und Bilder von Brunnen-, Park- und Platzanlagen in ganz Deutschland, die einen Bezug zu den Brüdern Grimm bzw. zu ihren Märchen haben. Ausführlich wird z.B. die große Anlage des Märchenparks Friedrichshain in Berlin (1913) dokumentiert oder der Dorothea Viehmann-Park in Niederzwehren. Kritisch wird die Vermarktung und unzulässige Verortung des Grimmschen Märchenwerkes am Beispiel vom “Sneewittchen” und “Frau Holle” dargestellt. Im Schuh-Geschäft Schäfer in der Oberen Königsstraße zeigen wir zwischen Schuhen und Stiefeln Dokumente und Illustrationen zu dem Märchen “Der Gestiefelte Kater”. In deutscher und englischer Sprache würdigen wir dabei die Überlieferungsgeschichte von den Italienischen Dichtern Straparola und Basile über den französischen Schriftsteller Charles Perrault bis zu Ludwig Tieck und den Brüdern Grimm. Aus aller Welt zeigen wir in den Schaufenstern illustrierte Ausgaben, dabei selbstverständlich auch arabische und israelische Beispiele! Im Kreishaus Kassel ist eine erheblich erweiterte Fassung unserer Ausstellung zur ukrainischen Märchen und Sagentradition zu sehen; dazu haben wir ein instruktives Faltblatt herausgegeben. In diesen schrecklichen Zeiten des russischen Agressions- und Vernichtungskrieges gegen die Ukraine müssen wir dem menschenverachtenden Narrativ des Kriegsverbrechers Putin und seiner Oligarchen auch geistig entgegentreten. Führungen durch die Ausstellungen können über das Telephon 0561-103235 oder über die E-Mail grimm.museum@gmail.com bei uns bestellt werden. Nach vorheriger Vereinbarung sind im Brüder Grimm-Zentrum Kassel am Brüder Grimm-Platz 4 auch Besichtigungen und Führungen außerhalb der regulären Öffnungszeiten, ggf. auch am Abend und an den Wochenenden, möglich. bl

Die Brüder Grimm-Gesellschaft hat für das laufende Jahr ein umfangreiches Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm vorbereitet; nach dem Überfall Putins auf die Ukraine stellen wir aus Solidarität mit den Menschen dort nunmehr ein neues Ausstellungsprojekt über “Ukrainische Märchen und Sagen” an den Anfang. Die ukrainische Sprache und Literatur gehört zusammen mit dem Russischen und dem Weißrussischen (= Belarussischen) zu den drei großen ostslawischen Kulturen, die ihren Ausgangspunkt in der sog. “Kiewer Rus'” (ukrainisch = Київська Русь; nicht mit “Kiewer Rußland” zu übersetzen!) im 9. und 10. Jahrhundert hat. Nach dem verheerenden Mongolensturm im 13. Jahrhundert hatte die Ukraine eine sehr wechselvolle Geschichte, die immer wieder von verschiedenen Mächten – u.a. Litauen und Polen, das moskowitische und später das Petersburger Rußland, das osmanische Reich, die k.k. Monarchie Österreich-Ungarn, Sowjetdiktatur und Nationalsozialismus – dominiert und überlagert wurde. Dennoch hat sich über die Jahrhunderte hinweg die ukrainische Sprache und Kultur entwickelt und vor allem im 19. Jahrhundert eine Wiedergeburt erfahren, die mit dem großen Nationaldichter Taras Hryhorovyč Ševčenko (1814–1861; dt. Schreibweise: Taras Schewtschenko) verbunden ist. Die Brüder Grimm-Gesellschaft verfügt in ihren Sammlungen über zahlreiche (reich illustrierte) Ausgaben ukrainischer Märchen und Sagen, aber auch über ukrainische Übersetzungen der “Kinder- und Hausmärchen” der Brüder Grimm. Aktuell werden diese Materialien gesichtet und für eine Kabinett-Ausstellung vorbereitet – ein ganz kleiner Beitrag zur Unterstützung der Menschen in der von Krieg und Zerstörung bedrängten Ukraine!

Zum Jahresschluß zeigt die Brüder Grimm-Gesellschaft im Kasseler Brüder Grimm-Zentrum noch eine umfangreiche Ausstellung, die den vor 150 Jahren unter dem Titel „Träumereien an französischen Kaminen“ (Leipzig 1871) erschienenen Kunstmärchen des berühmten Chirurgen Richard v. Volkmann (Pseud.: Volkmann-Leander; 1830–1889) gewidmet ist. Volkmann nahm als Stabsarzt am Deutsch-Französischen Krieg in Frankreich teil. Als Chirurg und Arzt behandelte er nicht nur Verwundete in den Lazaretten, sondern schrieb während der Belagerung von Paris im Winter 1870/71 auf Schloß Soisy (heute ist davon nur noch die Orangerie und der Park vorhanden) 22 Märchen auf, die er seiner Frau und seinen Kindern nach Hause schickte. Die Ausstellung zeigt zahlreiche Dokumente aus dem Leben und Wirken Volkmanns und präsentiert zugleich mehr als 25 Künstler vom 19. bis zum 21. Jahrhundert, die seine Märchen durch ihre Bilder anschaulich gemacht haben. Deutsche und französische Bilderbogen der Zeit zeigen die Probleme im Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich auf. Ein ganzes Lazarett in Form von historischen Zinnfiguren ist ebenso Bestandteil der Ausstellung wie ein komplettes Operationsbesteck der Zeit. Die Ausstellung werden wir wegen der anhaltenden Pandemie voraussichtlich bis Ostern 2022 verlängern, zumal wir inzwischen neue Kontakte zu Nachfahren des Märchendichters und zahlreiche neue Materialien erhalten haben · Bitte beachten Sie die gültigen Pandemie-Regeln · Besichtigung und Führungen nach Anfrage und Terminvereinbarung immer (ggf. auch an den Wochenenden) möglich · Eintritt frei (wir freuen uns über Spenden!) BITTE GGF. ANRUFEN: 0561-103235 ! PS: Hier noch ein Grimm-Bericht aus Bayern:–> https://www.br.de/mediathek/video/ausstellung-in-garmisch-partenkirchen-…

Die Brüder Grimm und ihre Märchen sind ab sofort im Museum Aschenbrenner in Garmisch-Partenkirchen zu sehen. Ausgestellt haben wir dort im ersten Raum die Porträtbüsten von Jacob und Wilhelm Grimm, geschaffen von ihrem Neffen Carl Hassenpflug, sowie verschiedene handschriftliche Dokumente, Ansichten ihrer Wirkungsorte und wichtige Porträts. Der zweite Raum ist dann ganz den Märchen und ihrer bildnerischen Rezeption gewidmet; präsentiert werden die wichtigsten Künstler von Ludwig Emil Grimm, George Cruikshank, Eugen Napoleon Neureuther, Moritz v. Schwind, Walter Crane u.a. bis zu Otto Ubbelohde, Ruth Koser-Michaels und Werner Klemke. Besonderer Raum eingeräumt ist den Münchner Bilderbogen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert und dem Jugendstil in Deutschland mit der erstmaligen vollständigen Präsentation des zehn Meter langen Märchenfrieses von Gertrud Pfeiffer-Kohrt. In großen Hochvitrinen werden monographisch die Märchen “Aschenputtel”, “Dornröschen”, “Sneewittchehn”, “Hänsel und Gretel”,”Rotkäppchen”, “Der Froschkönig” und “Rumpelstilzchen” mit zahlreichen Exponaten vorgestellt. Da es unter der Zugspitze schon tüchtig geschneit hat, ist natürlich auch “Frau Holle” zu sehen. Speziell für Kinder wurde in der Mitte der Ausstellung ein besonderer Raum für das Erzählen und für museumspädagogische Projekte eingerichtet. Ein Faltblatt zur Ausstellung kann man unter der Adresse https://www.museum-aschenbrenner.de/sonderausstellungen/ herunterladen.

Unter dem Titel “Klare Kontur – Markante Farben: Märchenbilder von Ruth, Martin und Renate Koser-Michaels” zeigt die Brüder Grimm-Gesellschaft vom 25.10. bis 10.12.2021 im Brüder Grimm-Zentrum am Brüder Grimm-Platz 4 in Kassel eine neue Märchenausstellung. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 10 bis 13 Uhr geöffnet und kann unter Einhaltung der 3G-Regeln besichtigt werden. Auf Anfrage per Telephon (0561-103235) oder per Mail (grimm.museum@gmail.com) können qualifizierte Führungen und Gruppenbesuche auch außerhalb der genannten Öffnungszeiten gebucht werden. Die Künstlerfamilie Koser-Michaels gehört zu den erfolgreichsten und bekanntesten Illustratoren der “Kinder- und Hausmärchen”. Neben den Brüdern Grimm stammen von ihr auch Arbeiten zu vielen weiteren Märchendichtern und Schriftstellern. Die Ausstellung zeigt erstmals einen repräsentativen Querschnitt durch das Gesamtwerk aus eigenen (BGG: Rvz + Wtl) und privaten Sammlungen, vor allem aus der Bibliotheca Mythica (BLM). Die Vorbereitung der Ausstellung wurde maßgeblich befördert durch den Landkreis Kassel und den Hessischen Literaturrat.

Die Brüder Grimm-Gesellschaft hat die Corona-Zeit für ein neues Projekt genutzt und zeigt vom 23. Juli bis zum 10. Oktober 2021 in ihren Ausstellungsräumen am Kasseler Brüder Gtimm-Platz 4 eine vergleichende Ausstellung zur deutschen und japanischen Märchentradition. Präsentiert werden u.a. wertvolle auf sog. “Schrumpfpapier” (jap.: “Chirimenbon”) gedruckte, mit wunderbaren Farbholzschnitten ausgestattete Ausgaben japanischer Märchen, die seit 1885 für den westlichen Markt produziert wurden, – darunter die Märchen von “Momotaro”, dem “Hasen von Inaba”, dem “Kampf der Krabe mit dem Affen” oder “Kachikachiyama” mit der Geschichte vom Hasen und dem Dachs. Aus der Grimmschen Märchensammlung sind herausragende Stücke zu dem “Wettlauf von Hase und Igel”, den “Bremer Stadtmusikanten” oder dem “Tapferen Schneiderlein” zu sehen. Kurios ist eine japanische Ausgabe vom Wolf und den sieben Geißlein aus dem Jahr 1889, die die Protagonisten des Märchens im japanischen Yukata und im Kimono auftreten läßt. Die Ausstellung umfaßt etwa 150 Dokumente vom 19. bis zum 21. Jahrhundert. Auch die persönliche Begegnung Jacob Grimms mit Vertretern der japanischen Handelsdelegation, die 1862 Berlin besuchte (siehe dazu auch den ausführlichen Artikel von Yoshiko Noguchi im Jahrbuch der Brüder Grimm-Gesellschaft 19-20, Kassel 2019), wird in der Ausstellung dokumentiert. Parallel zur Ausstellung haben wir einen märchenhaften Wettbewerb in verschiedenen Schulen durchgeführt, deren beste Arbeiten im Herbst mit Preisen ausgezeichnet werden sollen. Öffnungszeiten: Mo-Fr von 10 bis 13 Uhr und nach Vereinbarung. (bl)

Unsere Ausstellung zu dem Märchen vom “Gestiefelten Kater” im Dorfmuseum Oedelsheim an der Weser konnte im letzten Jahr coronabedingt nur kurze Zeit für das Publikum geöffnet werden. Jetzt geht es weiter, und wir hoffen, daß wir mit unseren Exponaten auch etwas gegen die Pandemie tun können! Gleichzeitig haben wir am Brüder Grimm-Platz in Kassel zahlreiche weitere Dokumente und Kunstwerke zum “Gestiefelten Kater” zusammengetragen, die wir hinkünftig bei weiteren Ausstellungen, Vorträgen und (wenn die Finanzen das zulassen) auch in einer kleinen Publikation vorstellen werden.