Jacob-Grimm-Preis 2017

Zum 17. Mal wurde am 11. November 2017 der "Kulturpreis Deutsche Sprache" vergeben, der im Jahr 2000 auf Initiative der Eberhard-Schöck-Stiftung (Baden-Baden) und des Vereins Deutsche Sprache (Dortmund) ins Leben gerufen wurde. Ziel des Preises ist der Erhalt und die kreative Entwicklung der deutschen Sprache in der Tradition der deutschen Aufklärung und der Brüder Grimm. Der Kulturpreis Deutsche Sprache wird einmal jährlich in Kassel verliehen, wo die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm mit ihrem monumentalen Lebenswerk die moderne Germanistik begründeten.

In diesem Jahr wurde Prof. Dr. Norbert Lammert, früherer Präsident des Deutschen Bundestages, für seine Verdienste um die deutsche Sprache ausgezeichnet. Er erhielt den Preis für die beispielhafte sprachliche Qualität, die seine Reden aufweisen, und weil für ihn „die grundlegende Bedeutung der deutschen Sprache für unser Gemeinwesen stets eine Leitlinie seines politischen Handelns war“, so der Sprecher der Jury, Prof. Dr. Helmut Glück (Bamberg). Norbert Lammert beherrsche die Kunst des politischen Argumentierens in Rede und Gegenrede wie kaum ein zweiter, und er habe sich vielfach für die Stärkung der deutschen Sprache in der Politik und den Wissenschaften eingesetzt. Das Deutsche als sprecherreichste Sprache der EU habe er mehrfach gegen Zurücksetzungen verteidigt, und er unterstütze die Initiative, das Deutsche als Landessprache im Grundgesetz zu verankern. „Loyalität zur deutschen Sprache seitens eines der höchsten Repräsentanten unserer Republik ist ein ermutigendes Signal gegen Gleichgültigkeit und Geringschätzung“, so Glück weiterhin. Der Kölner Germanist Prof. Dr. Günther Blamberger hielt die Lobrede auf den Preisträger. An der Preisverleihung im Kasseler KongressPalais nahmen auch viele Mitglieder der Brüder Grimm-Gesellschaft teil und beglückwünschten den Preisträger zu seiner Auszeichnung.