Märchen- und Sagenbücher aus deutschsprachigen Regionen
In diesen Semesterferien haben wir eine engagierte neue Praktikantin Tabea Pinto im Brüder Grimm-Zentrum und nunmehr damit begonnen, die vielen (meist schön illustrierten) Ausgaben von Märchen und Sagen jenseits der Brüder Grimm aus allen deutschen Sprachgebieten in Europa zu erfassen und systematisch zusammenzustellen; begonnen haben wir mit „Aachener Märchen“, es werden u.a. Erzählungen aus dem Baltikum, Ost- und Westpreußen bis ins Elsaß oder die Zips folgen! Das gesamte Material umfaßt wohl mehr als 1000 Positionen!
Hier ist noch ein Beispiel aus ihrer Arbeit: „Aus dem Nachlass von Ulrich Pretzel ist mir ein interessantes Buch in die Hände gefallen: „Schwäbisch-Bayrische Sagen“. Dieses enthält wunderschöne Illustrationen von Ernst Müller-Bernburg aus dem Schwäbisch-Bayrischen Land. In einer Sage wird erklärt, wie das Schloss Fluchenstein zu seinem Namen kam. Bei dem Aufbau des Schlosses mussten alle Bauern der Umgebung die schweren Steine nach oben tragen, dabei hat ein Bauer bei jedem Stein, den her tragen musste, einen Fluch ausgesprochen. So bekam das Schloss seinen Namen und hat diesen bis heute erhalten. Man könnte eher sagen: Fluchenstein ist das Schloss der verlorenen Nerven.“