Frohe Weihnachten!

Wir wünschen allen unseren Mitgliedern und allen Grimm-Freunden in der Welt ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes, friedvolles und erfolgreiches Neues Jahr 2018!
Wir wünschen allen unseren Mitgliedern und allen Grimm-Freunden in der Welt ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes, friedvolles und erfolgreiches Neues Jahr 2018!
Im vor drei Jahren eröffneten neuen Nationalmuseum der Republik Kasachstan in Astana zeigt die Brüder Grimm-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt und der Deutschen Botschaft vom 30.11.2017 bis 25.2.2018 eine große Ausstellung zu Leben, Werk und Wirkung der Kasseler Märchensammler und Sprachforscher. Gezeigt werden auf 1200 qm – kommentiert und erläutert in kasachischer, russischer und deutscher Sprache – mehr als 400 Exponate aus den Beständen der Brüder Grimm- Gesellschaft sowie weiteren öffentlichen und privaten Sammlungen.
Eröffnet wurde die Ausstellung am 30.11.2017 durch den Stellvertretenden Außenminister der Republik Kasachstan Roman Vasilenko, den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland Rolf Mafael und den Kurator der Ausstellung und Geschäftsführer der Brüder Grimm-Gesellschaft Bernhard Lauer.
"Die Kraft der Sprache bildet Völker, ohne ein solches Band würden sie sich versprengen“, – so heißt es programmatisch in der Rede Jacob Grimms 1846 zur Eröffnung der ersten Versammlung deutscher Germanisten in Lübeck. Dieser Satz steht programmatisch über der Ausstellung und gewinnt auch in der aktuellen kulturhistorischen Diskussion in Kasachstan seine Bedeutung.
In seiner Eröffnungsrede sagte Lauer u.a.: "Die Brüder Jacob (1785–1863) und Wilhelm (1786–1859) Grimm haben nicht nur die wunderbare Welt der Märchen und Sagen erschlossen und mit ihren bahnbrechenden Sprach- und Literaturforschungen eine neue Wissenschaft, die moderne Germanistik begründet, sondern auch entscheidenden Anteil an der deutschen Einigungsbewegung genommen. In aller Welt bekannt wurden sie mit ihren 1812 und 1815 erstmals erschienenen Märchen, die bis heute in über 180 Sprachen übersetzt wurden und seit 2005 zum Unesco-Welterbe („Memory of the World“) gehören. Von unzähligen Illustrationen begleitet und in millionenfacher Auflage verbreitet, stellt die Grimmsche Märchensammlung heute neben der Luther-Bibel das bekannteste und berühmteste deutsche Buch dar.
Die Brüder Grimm haben auf vielen Gebieten bahnbrechende Leistungen erbracht. Durch ihre Erforschung aller germanischen Sprachen und ihre kritischen Editionen von Werken der mittelalterlichen Literatur haben sie alle moderne Philologie mit geprägt. Für die Rechts- und Mythenkunde sowie für die Geschichtswissenschaften haben sie bedeutende Beiträge geliefert. Methodisch dachten sie dabei nie in den engen Grenzen ihres eigenen Landes, sondern sie haben immer auch den inneren Zusammenhang und die vielfältigen gegenseitigen Einflüsse anderer Länder und Regionen in den Blick genommen.
Auch das politische Wirken der Brüder Grimm war beseelt von einer klaren historischen und völkerverbindenden Konzeption. Als politisch handelnde Gelehrte haben sie sich mehrfach ausgezeichnet. Jacob Grimm wurde 1848 sogar in die Erste Deutsche Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche berufen. Sein dort gestallter Antrag zu den „Grundrechten des deutschen Volkes“ hat bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt; er lautet: „Das deutsche Volk ist ein Volk von Freien, und deutscher Boden duldet keine Knechtschaft. Fremde Unfreie, die auf ihm verweilen, macht er frei“.
Durch die Wiederentdeckung und Neubewertung der „Poesie des Volkes“ sowie durch die Hervorhebung der Bedeutung der „Volkssprache“ für die Herausbildung einer kulturellen Identität haben die Brüder Grimm auch einen wichtigen Beitrag für die nationale Wiedergeburt zahlreicher Völker geleistet. In seiner lateinisch gehaltenen Antrittsvorlesung „De desiderio patriae“ (Über die Liebe zur Heimat und zum Vaterland; Göttingen 1830) schrieb Jacob Grimm: „Durch nichts anderes aber wird das Band zur Heimat und ihre Unentbehrlichkeit so beleuchtet und ans Licht gezogen, wie durch die Gemeinschaftlichkeit der Sprache (...)“ und weiter: „ich behaupte, daß weder ein Volk wirklich blühen kann, das seine Muttersprache vernachläßigt, noch eine Sprache verfeinert werden kann von einem Volke, das seine Freiheit verloren hat“.
In der Herausbildung ihrer nationalen Identität und in ihrer nationalen Wiedergeburt beziehen sich zahlreiche Völker im 19. und 20. Jahrhundert unmittelbar auf das Konzept der Brüder Grimm. Auch in der seit etwa 1870 (zuerst durch Friedrich Wilhelm Radloff) erfolgenden Aufzeichnung kasachischer Volkserzählungen kann man Einflüsse der Brüder Grimm erkennen.
Die Ausstellung der Brüder Grimm-Gesellschaft möchte daher die Beiträge der Brüder Grimm zur Herausbildung nationaler Identität und zur Entwicklung von Sprache verdeutlichen. Sie setzt diese auch in Beziehung zu der Rolle, die Sprache und Volkstradition für das moderne Kasachstan spielen können.
Im ersten Teil werden chronologisch fortlaufend die wichtigsten Lebensstationen der Brüder Grimm von Hanau über Kassel und Göttingen bis nach Berlin präsentiert. Gezeigt werden u.a. Bilder ihres jüngeren Bruders Ludwig Emil Grimm, der sich als Zeichner und Maler einen Namen gemacht hat. Die Lebensumstände der Zeit werden durch Nachdrucke von Tapeten aus den Wohnungen der Familie Grimm nachgestaltet.
In zweiten Teil der Ausstellung werden zunächst die Vorläufer der Grimmschen Märchensammlung aus Orient und Okzident und die wichtigsten Märchenbeiträger im Porträts vorgestellt. Neben schriftlichen Zeugnissen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert illustriert eine Serie von zehn originalen Scherenschnitten u.a. das Leben und Wirken der berühmten „Märchenfrau“ Dorothea Viehmann der Brüder Grimm. Anschließend werden in labyrinthartiger Anordnung exemplarisch die bekanntesten Grimmschen Märchen in ihrer Überlieferungs- und Illustrationsgeschichte dargestellt, wobei die Besucher der Ausstellung durch einen angedeuteten Märchenwald zum Märchenschloß geführt werden.
Im abschließenden Ausstellungsteil wird schließlich die weltweite Bedeutung und Wirkung der Brüder Grimm dokumentiert. Präsentiert werden Übersetzungen, Nachdichtungen und künstlerische Darstellungen aus allen Teilen der Welt. Auch die Rezeption der Brüder Grimm in Kasachstan sowie die Entwicklung einer eigenständigen kasachischen Märchen- und Sagenforschung wird gewürdigt. bl
Die Mitgliederversammlung der Brüder Grimm-Gesellschaft hat in der Jahreshauptversammlung am 21.10.2017 Herrn Prof. Dr. Ewald Grothe (Wuppertal) ohne Gegenstimmen zum Vorsitzenden gewählt. Der Vorstand der Brüder Grimm-Gesellschaft ist damit wieder komplett und kann die vor der Gesellschaft stehenden Aufgaben tatkräftig angehen.
Zur Person: Ewald Grothe stammt aus Ostwestfalen und wurde 1961 in Nieheim (Kreis Höxter) unweit von Bökendorf, wo Wilhelm Grimm im Kreise der Familien v. Haxthausen und v. Droste-Hülshoff unzählige Märchen sammelte, geboren. Er studierte Geschichte, Öffentliches Recht und Rechtsgeschichte an der traditionsreichen Philipps-Universität Marburg und wurde dort 1994 mit einer Arbeit über die Verfassungsgeschichte des Kurfürstentums Hessen im Vormärz promoviert. 2003 wurde er an der Bergischen Universität Wuppertal habilitiert.
Ewald Grothe lehrt heute im Fachgebiet Neuere und Neueste Geschichte an der Bergischen Universität Wuppertal und steht zugleich als Leiter dem Archiv des Liberalismus der Friedrich Naumann-Stiftung für die Freiheit in Gummersbach vor. Mitglied der Brüder Grimm-Gesellschaft ist er seit 1995 und gehört seit 2001 auch dem Wissenschaftlichen Rat unserer Gesellschaft an.
Von Ewald Grothe liegen zahlreiche Veröffentlichungen zur hessischen und deutschen Verfassungsgeschichte, zur Wissenschafts- und Alltagsgeschichte sowie zur politischen Geschichte Kurhessens vor.
Besondere Aufmerksamkeit widmete er dem kurhessischen Staatsminister Ludwig Hassenpflug und seiner Familie und gab u.a. im Rahmen der „Kasseler Ausgabe der Werke und Briefe der Brüder Grimm“ den wichtigen Briefwechsel zwischen Ludwig Hassenpflug und seinen Schwägern Jacob und Wilhelm Grimm heraus. Regelmäßig lieferte er als Autor und als Mitherausgeber Beiträge für das „Jahrbuch der Brüder Grimm-Gesellschaft“ sowie für die Schriftenreihen der Brüder Grimm-Gesellschaft.
Photo (Andrea Mayer 21.10.2017): Ewald Grothe (dritter von rechts) mit Mitgliedern des Vorstandes und des Wissenschaftlichen Rates der Brüder Grimm-Gesellschaft
Die Brüder Grimm haben zwar den größten Teil ihres Lebens in Kassel verbracht und hier die Grundlage für ihre Sammlung gelegt, jedoch wurde keines ihrer Märchen im nieder- oder nordhessischen Dialekt oder gar in der Kasseler Mundart abgedruckt. In den Märchen gibt es lediglich vereinzelte Ausdrücke oder Formulierungen, die an eine hessische Mundart erinnern.
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts sind allerdings nach dem Vorbild der Brüder Grimm Märchen- und Sagensammlungen erschienen, die dialektale und mundartliche Besonderheiten aufweisen. Im 20. Jahrhundert sind teilweise Grimmsche Märchen in Dialekte wie dem „Züritüütsch“(Züricher Deutsch) und dem „Bairisch“ übertragen worden. Solche mundartliche Editionen tragen viel zu einer regionalen Identität und Kultur bei und verhindern das Aussterben einer Mundart.
Mit Hilfe von Kennern der nordhessischen Mundart wurden nun fünfzehn Texte auch in den nordhessischen Dialekt übertragen, sodass eine wichtige literarische Lücke bezüglich der Sprachenvielfalt der Grimmschen Märchen geschlossen werden konnte.
„Grimms Märchen auf Nordhessisch“ bereitet nicht nur Liebhabern von „Ahler Worscht“ ein besonderes Lesevergnügen! Es soll hierbei vielmehr das Bewusstsein für die kulturelle Vielfalt und die literarische Tradition der Stadt und des Landkreises Kassel gestärkt und gefördert werden.
Zu bestellen sind „Grimms Märchen auf Nordhessisch“ über http://shop.grimms.de/ zum Preis von 14,80 Euro. (CO)
Seit dem 18. Dezember 2016 präsentiert die Brüder Grimm-Gesellschaft die Arbeiten von Megumi Asakura und Ken Nakazato zu den Märchen der Brüder Grimm im Würzburger Siebold-Museum (noch bis zum 5. Februar 2017). Die Ausstellung wurde am 6. Januar 2017 begleitet von einem wissenschaftlichen Vortrag über "Die Brüder Grimm und Japan". Nähere Informationen zur Anreise und zu den Öffnungszeiten findet man auf den Seiten www.siebold-museum.byseum.de/de/home
Das gesamte Team der Brüder Grimm-Gesellschaft wünscht eine frohe und friedliche Weihnachtszeit! Gleichzeitig möchten wir uns bei all jenen bedanken, die uns auch in diesem Jahr mit Rat und Tat zur Seite standen. Wir freuen uns auf das neue Brüder Grimm-Jahr 2017 mit vielen Aktivitäten und laden schon jetzt in unsere neuen Räume am Brüder Grimm-Platz ein.
In Odense/Dänemark werden z. Zt. Überlegungen zur Neukonzeption sowohl der inhaltlichen Präsentation als auch der gesamten Ausstellungsarchitektur des Hans Christian Andersen-Museums im Kontext einer umfassenden Neugestaltung eines ganzen Stadtteiles diskutiert, die in den nächsten vier Jahren umgesetzt werden sollen. Der Siegerentwurf des Ausstellungshauses stammt von dem renommierten japanischen Architekten Kengo Kuma, die Ausstellungsarchitektur wird von der Londoner Firma Event Communications realisiert.
Es ist gar nicht so leicht, sich an Hans Christian Andersen anzunähern, denn während die „Kinder- und Hausmärchen“ (zuerst: 1812-15) der Brüder Grimm in der Regel auf klar dokumentierte mündliche und schriftliche Quellen zurückgehen, hat der dänische Schriftsteller in seinen „Märchen, für Kinder erzählt“ (so der Titel des 1835 erschienenen ersten Heftes) seine ganz subjektive Weltsicht in diese Kunstmärchen eingeschrieben. Während die Brüder Grimm für ihre „Kinder- und Hausmärchen“ zahlreiche mündliche und schriftliche Quellen nutzten und auf diese Weise erstmals die gesamte europäische und orientalische Überlieferungstradition zusammenfassen, bewerten und aus diesem Material das romantische “Volksmärchen” hervorbringen konnten, schuf Andersen mit seinen Märchen etwas vollkommen Neues. Zunächst noch auf der Basis der bekannten Volksmärchen, wurden seine Märchen immer mehr zu kunstvollen Märchenkompositionen, die historische Elemente mit alltäglichen Dingen, Menschen und Tieren auch aus der Gegenwart zusammenbanden. Anders als die Brüder Grimm hat Andersen seine Märchen selbst erdacht und wird daher – oft abwertend – als “Märchenschriftsteller” bezeichnet. Dennoch bezieht sich der dänische Schriftsteller in Sprache und Stil deutlich auf das Grimmsche Vorbild, und schon im 19. Jahrhundert wurden nicht nur die Märchen von Grimm und Andersen häufig in Sammelbänden und Anthologien gemeinsam präsentiert, sondern bisweilen auch miteinander verknüpft und zu neuen Erzählungen miteinander verwoben. Viele Künstler, die sich mit dem Thema “Märchen” literarisch, illustrativ oder musikalisch auseinandergesetzt haben, gestalteten oft Motive in paralleler Weise aus beiden Sammlungen.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion erlangte auch die frühere kasachische Teilrepublik (Kasachische Sozialistische Sowjetrepublik: Казахская Социалистическая Советская Республика) ihre Unabhängigkeit.
Heute gehört Kasachstan mit 2,7 Millionen Quadratkilometern zu den zehn größten Staaten der Erde. Auf der Basis großer Erdöl- und Gasvorkommen sowie durch das Vorhandensein bedeutender weiterer Bodenschätze entwickelt sich das Land zwischen Rußland und China ähnlich dynamisch wie die Staaten am Golf. Die neue Hauptstadt Astana (Астана) gleicht in Vielem den arabischen Metropolen Dubai oder Abu Dhabi am Persischen Golf.
Im Zweiten Weltkrieg wurden viele Deutsche aus dem Wolgagebiet nach Kasachstan deportiert und zur Zwangsarbeit herangezogen; nach dem Krieg wurden auf diesem Gebiet Lager für deutsche Kriegsgefangene eingerichtet. Nach 1990 kehrten die meisten sog. „russischen Deutschen“ (русские немцы; etwa 2 Millionen) nach Deutschland zurück; heute leben noch etwa 180.000 Deutschstämmige in Kasachstan und haben sich dort in der Gesellschaft „Wiedergeburt“ (Возрождение) neu organisiert.
Die Brüder Grimm-Gesellschaft unterhält seit vielen Jahren Beziehungen zu kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen in Kasachstan. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Begründer der neueren kasachischen Sprache und Literatur Abaj (Ibrahim) Qunanbajuly (kasachisch: Абай (Ибраһим) Құнанбайұлы; 1845–1904) zu, der für sein Land eine ähnliche Bedeutung wie Luther, Goethe und die Brüder Grimm besitzt.
Im großen Abaj-Museum in der ostkasachischen Stadt Semej (früher: Semipalatinsk, russ.: Семипалатинск) organisierte die Brüder Grimm-Gesellschaft im Sommer 2015 eine große Ausstellung zu Leben und Werk der Brüder Grimm, die in russischer und kasachischer präsentiert und von vielen Tausenden Besuchern besucht wurde. Zur Finissage der Ausstellung am 9.2.2016 organisierten das Abaj-Museum und die Brüder Grimm-Gesellschaft eine wissenschaftliche Tagung über „Probleme der Museologie am Beispiel literarischer Museen“, an der zahlreiche Professoren und Museumsfachleute sich austauschten. Ferner wurde an der Universität Semej eine mehrstündige Veranstaltung zu den Brüdern Grimm organisiert, an der etwa 100 Studenten teilnahmen.
Von Semej wurde die Ausstellung weiter nach Pavlodar (russ.: Павлодар) transportiert und dort am 11.2.2016 ein weiteres Mal eröffnet; das Leben und Wirken der Kassel Märchensammler und Sprachforscher wird dort nunmehr bis April 2016 zu sehen sein und danach durch weitere Städte Kasachstans wandern. Auch in Pavlodar wurde zu der Ausstellung ein umfangreiches museumspädagogisches Begleitprogramm organisiert. Die Medien in Semej und in Pavlodar, auch die regionalen Fernsehsender, haben zugleich sehr ausführlich über die Brüder Grimm, über Hessen und seine authentischen Grimm-Stätten berichtet.
Für die Kasseler Sammlungen am Brüder Grimm-Platz brachten die Veranstaltungen viele neue Materialien zur Wirkungsgeschichte der Brüder Grimm. Der Geschäftsführer der Brüder Grimm-Gesellschaft und Kurator der Ausstellungen in Kasachstan hat von dort zahlreiche neue illustrierte Ausgaben der Grimmschen Märchen in kasachischer und russischer Sprache sowie weitere Objekte mitgebracht, die unsere Sammlungen erfreulich bereichern.
Die kasachische Fluggesellschaft Astana Air hat schließlich in der Februar-Ausgabe ihres Flight Journals „Tengri“ den Brüdern Grimm einen großen Leitartikel gewidmet und darin insbesondere Kassel mit einer doppelseitigen farbigen Abbildung der Löwenburg, aber auch Hanau, Steinau und Marburg gewürdigt.
Weitere Impressionen mit Bildern aus Semej und Pavlodar findet man auf unserer Facebook-Seite.
Edit: Die Deutsche Allgemeine Zeitung aus Kasachstan hat einen lesenswerten Artikel zur Ausstellungseröffnung in Pawlodar veröffentlicht: "Die Gebrüder Grimm im Pawlodar"
In Kürze soll das bereits achte Heft des Brüder Grimm-Journals erscheinen. Dafür suchen wir noch interessante, witzige, informative Nachrichten für die Abteilung der "Kurzberichte". Gerne nehmen wir auch Anregungen für weitere Artikel oder Hinweise auf Neuerscheinungen an. Nachrichten bitte an info@grimms.de
Ältere Ausgaben des Grimm-Journals gibt es übrigens noch in Grimms Lädchen!
"Rotkäppchen", "Dornröschen", "Aschenputtel" gehören zu den bekanntesten und beliebtesten Märchen der Brüder Grimm. Einem größeren Publikum waren sie allerdings schon aus der Sammlung des französischen Hofbeamten Charles Perrault (1628–1703) bekannt, die bereits 1697 unter dem Titel "Histoires ou Contes du Temps Passé" (dt. "Geschichten oder Märchen aus vergangener Zeit") erschienen war. Auch Jacob und Wilhem Grimm war die Sammlung Perraults bekannt, und in den Kommentaren zu den einzelnen Märchen verwiesen sie stets auch auf Perrault. Für das Märchen vom "Gestiefelten Kater" erschien den Brüdern Grimm die Abhängigkeit zu dem Perraultschen Original allerdings so groß, dass sie den Text aus ihrer Sammlung ausschieden und er daher nur in der ersten Auflage von 1812 vertreten ist.
Bis heute sind mindestens 500 Ausgaben der Perraultschen Sammlung erschienen, und auch die Zahl der Übersetzungen ist nicht gering. Schon im Kommentarband zu den "Kinder- und Hausmärchen" heißt es: "Perrault hat die Märchen rein aufgefaßt und, Kleinigkeiten abgerechnet, nichts hinzugesetzt: der Stil ist einfach und natürlich und, soweit es die damals schon glatte und abgerundete Schriftsprache zuließ, ist auch der Kinderton getroffen (...). Diesen Vorzügen verdankt ohne Zweifel das Buch seine Fortdauer bis in unsere Zeit."
Charles Perrault feiert am 12. Januar 2016 seinen 388. Geburtstag.