Erzähltradition

Kunio Yanagita - Übersetzung und Sonderausstellung zum "japanischen Grimm"

Kunio Yanagita

Der Leiter des Brüder Grimm-Hauses Steinau, Burkhard Kling, legte die erste deutsche Übersetzung des japanischen Märchensammlers - genannt "der japanische Grimm" - Kunio Yanagita vor. Die Illustrationen stammen von Klaus Puth.
Im Brüder Grimm-Haus Steinau fand vom 31. August 2014 bis 02. November 2014 eine Sonderausstellung zu Kunio Yanagita statt, die in enger Zusammenarbeit mit dem Städtischen Museum Tono/Japan entwickelt wurde. Das Brüder Grimm-Haus schreibt dazu:

Kunio Yanagita (1875 – 1962), der Begründer der japanischen Volkskunde, gab im Jahr 1910 unter dem Titel „Tono Monogatari“ (Geschichten aus Tono) eine Sammlung von volkstümlichen Texten mit Märchen- und Sagencharakter heraus, die er in der Stadt Tono, im Nordosten der japanischen Hauptinsel Honshu gelegen, von Kizen Sasaki (1886 – 1933), einem japanischen Schriftsteller und Märchensammler, gehört hatte.

Quellen:
Osthessen-News: Buch-Neuerscheinung: Tono Monogatari - volkstümliche Märchen und Sagen aus Japan
Brüder Grimm-Haus Steinau

Grimms Märchen - Frauenliteratur?

Ruth Klüger - Frankfurter Buchmesse 2010.jpg

Die germanistische Literaturwissenschaftlerin Ruth Klüger wurde am 31. Oktober von der Universität Marburg mit dem Brüder-Grimm-Preis 2014 ausgezeichnet. Im Blog "Ich. Heute. 10 vor 8." der Frankfurter Allgemeinen Zeitung online ist ihre Preisrede, die sich der Frage widmet, ob es sich bei den Märchen der Brüder Grimm um "Frauenliteratur" handelt, im Wortlaut widergegeben:

Die Vorbedingung dieses Erfolgs war eine der bewundernswerten Eigenschaften der Brüder, nämlich dass sie zuhören konnten. Das ist nicht so selbstverständlich, wie es klingt; denn sie waren Professoren, die von Beruf aus Zuhörer hatten, nicht Zuhörer waren. Und nun schon gar, Frauen ernst genug zu nehmen, um das, was diese erzählten, fleißig aufzuschreiben!

Am 21.11. veröffentlicht FAZ.NET zusätzlich einen Kommentar mit dem Titel
"Soziale Systeme - Wer erzählt hier Märchen?" von Tilman Spreckelsen, der sich kritisch mit dieser These auseinandersetzt:

So einleuchtend das ist, so verlockend die Vorstellung, die Brüder Grimm hätten durch bloßes Zuhören und Mitschreiben auch eine weibliche Perspektive verbreitet, die sonst in der Schriftkultur kaum wahrgenommen wurde - so anfechtbar sind die Prämissen, die zu dieser Vorstellung führen.

Quellen:
Uni Marburg: Verleihung des Brüder Grimm-Preises 2014 an die Autorin Ruth Klüger
WDR: Ruth Klüger mit Brüder-Grimm-Preis ausgezeichnet
Ich. Heute. 10 vor 8. (FAZ.NET): Grimms Märchen als Frauenliteratur
FAZ.NET: Soziale Systeme - Wer erzählt hier Märchen?
Foto: Ruth Klüger - Frankfurter Buchmesse 2010 von Lesekreis - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC0 über Wikimedia Commons

Fehler | Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel e.V.

Fehler

Auf der Website ist ein unvorhergesehener Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es später nochmal.