1806-1815: AUSRICHTUNG UND ORIENTIERUNG
Von Januar bis November 1806 arbeitete Jacob Grimm als Sekretär beim Kriegskollegium in Kassel, nahm jedoch nach der Besetzung Kurhessens durch napoleonische Truppen seinen Abschied. Nach dem Tod der Mutter erhielt er im Juli 1808 die Stelle des Kgl. Privatbibliothekars bei Jérôme Bonaparte (1784–1860), dem König des neugeschaffenen „Königreichs Westphalen“. 1809 wurde er noch „Staatsratsauditor“. Wilhelm Grimm war in dieser Zeit stellungslos und lebte mit den übrigen Geschwistern in Kassel. Nach einer Kur in Halle reiste er im Herbst 1809 zu Arnim nach Berlin und besuchte auf der Rückreise Goethe in Weimar.
Die napoleonische Fremdherrschaft hatte die Brüder Grimm verstärkt auf die Suche nach der „schlafenden Schrift“ der deutschen Nationalkultur und zur Neubewertung der „Dichtung des Volkes“ geführt. Sie wollten helfen, das „Drückende jener Zeiten“ zu überwinden. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig und dem Zusammenbruch der französischen Herrschaft wurde Jacob Ende 1813 kurhessischer Legationssekretär. Im Hauptquartier der Alliierten nahm er am Feldzug nach Frankreich teil und wirkte beim Kongreß in Wien. 1815 wurde er mit der Rückführung der von den Franzosen geraubten Kulturgüter nach Hessen und Preußen betraut.
Kassel / Paris / Wien / Berlin
1806–1815
1785-1798: Herkunft
1798-1806: Bildung
1806-1815: Ausrichtung
1814-1829: Anerkennung
1830-1838: Zivilcourage
1837-1841: Beharrlichkeit
1841-1863: Erfüllung
1863-... Nachwirkungen